Als die Polizei im September 2018 den besetzten Hambacher Forst räumte, filmte der 27-jährige Student Steffen Meyn den Einsatz von einem der Bäume aus. Als er versuchte, zu einem besseren Standort zu gelangen, brach eine der zahlreichen Hängebrücken zusammen, welche die Baumhäuser der Besetzer miteinander verbanden. Der Mann stürzte mit laufender Kamera aus 20 Metern Höhe zu Boden und starb an seinen schweren Verletzungen. Er hatte einen Film drehen wollen über die Waldbesetzung und den weiteren Widerstand gegen den Braunkohleabbau. Solidarisch, aber keineswegs unkritisch hatte er die Bewegung mit seiner Kamera begleitet.
Die Regisseur:innen haben sein hinterlassenes Filmmaterial gesichtet und mit eigenen Aufnahmen ergänzt. Daraus ist eine ebenso wohlwollende wie nachdenkliche Auseinandersetzung mit einem militanten Aktivismus entstanden.
Dieser aussergewöhnliche Dokumentarfilm liefert nie gesehene Bilder und ermöglicht unmittelbare Einblicke in eine Protestbewegung, die den eigenen Körper als Waffe einsetzt. Wie weit kann und darf Aktivismus gehen? «Vergiss Meyn nicht» sucht nach Antworten, die am FFF als Schweizer Première zu sehen sind.