White Cube mit Milo Rau
Renzo Martens
2020 | NDL, CG | 77 Min
Original mit engl. UT
Renzo Martens untersucht in "White Cube" die Ausbeutung afrikanischer Plantagenarbeiter durch die westliche Kunstwelt. Durch die Gründung einer Kunstkooperative im Kongo ermöglicht er den Arbeitern, Kunstwerke für den westlichen Markt zu produzieren und von den Erlösen zu profitieren. Diese werden in Museen weltweit ausgestellt und verkauft, wodurch Kapital zurück zur Plantage fließt.
Ein zentrales Element des Projekts ist der Bau eines Museums, eines sogenannten white cube, auf einer ehemaligen Unilever-Plantage. Dieses Museum soll die Kapitalströme symbolisch zurück zur Plantage lenken und den Arbeitern eine Plattform bieten. Skulpturen werden digitalisiert und in Schokolade gegossen, um koloniale Zusammenhänge sichtbar zu machen.
Der Film stellt kritische Fragen zur Beziehung zwischen Kunst und Kapitalismus und zeigt die harten Arbeitsbedingungen sowie Möglichkeiten zur sozialen und ökonomischen Veränderung durch Kunst auf. "White Cube" appelliert an Museen des globalen Nordens, ihre Sammlungen zu dekolonisieren und aktiv zur Verbesserung der Lebensbedingungen beizutragen.