Auslagen in den Supermärkten, die das ganze Jahr über frisches, makelloses Obst und Gemüse anbieten, sind die eine Seite der Medaille. Auf der anderen Seite werden diese Lebensmittel von Menschen unter meist erbärmlichen Bedingungen angebaut und geerntet. Labels wie "Fairtrade" oder ähnlich gibt es nur für ferne Länder. In Europa herrschen Ausbeutung und Rechtlosigkeit.

"The Pickers" ist eine Reise hinter das Meer von Anbauzelten aus Plastik, hin zu den Menschen, die dort schuften. Die Autorin Elke Sasse folgt etwa dem Pakistani Naveed, der 8 Jahre lang illegal in Griechenland Oliven gepflückt hat, oder dem Malier Seydou, der ohne Vertrag in einem süditalienischen Orangenhain schuftet und nicht im Stundenlohn bezahlt wird, sondern pro Kiste, die er abliefert.

Dass es auch ohne Ausbeutung und Erniedrigung geht, zeigt der Senegalese Pape, der ebenfalls in Süditalien Fairtrade-Orangen produziert und für gerechte Arbeitsbedingungen in der Branche kämpft: "Wir wollen nicht als Revolutionäre dastehen. Wir wollen, dass das die neue Normalität wird."